Über Veras VitaminReich

„Dann machen Sie es doch selbst!“

Oder wie es dazu kam und warum BIO

Vor 30 Jahren machte man sich definitiv keine Gedanken ob es „Bio“ ist oder nicht. Heute würde ich behaupten es war „Bio“, nur ohne ein spezielles Siegel. Das Gemüse kam aus dem Garten, das Fleisch wurde mit Vorbestellung vom Metzger geholt und das Brot beim Bäcker gekauft, der ohne Backfertigartikel arbeitete. Blattsalate gab es im Sommer, Spargel gab es im Mai und die süßen, roten Erdbeeren im Juni und Juli. Äpfel waren unser Lieblingsobst im Winter. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, dann erinnere ich mich gerne daran, dass ich nach der Schule, beim Öffnen der Haustür, immer gleich den leckeren Geruch von frisch gekochtem Essen meiner Mama in der Nase hatte.

Zurückblickend war dies der Grundbaustein für meine Küche. Zudem kam vor 23 Jahren dann unsere Tochter Pauline auf die Welt. Mein Ziel sie gesund zu ernähren, alles richtig zu machen und ihr jeden Tag ein selbstgekochtes, nährreiches Essen vorsetzen zu können, brachte mich der Bio Welt noch ein Stück näher.

Mit dem Fahrrad fuhr ich ins „Grüne Lädchen“, lies dort Körner mahlen, verwendete nur Vollkornprodukte und frisches Gemüse. Etwas anderes kam uns nichts mehr ins Haus. Zu diesem Zeitpunkt habe ich es sicher an der ein oder anderen Stelle etwas übertrieben, aber es war und ist für mich der richtige Weg.

Mein Sohn ist allerdings derjenige, der mich auf die Idee gebracht hat für Schulen und Kitas zu kochen und das selbstverständlich nur in Bioqualität. Als Jan-Ole in die Schule kam und zu Hause regelmäßig über das Schulessen nörgelte und ich immer und immer wieder meinen Unmut über das Essen an die Schulleiterin trug, reagierte Sie eines Tages mit dem Satz: „Dann machen Sie es doch bitte selbst!“.

Keine 3 Monate später hatte ich eine EU-zertifizierte Bio Küche ins Leben gerufen und Jan-Oles Schule war unser erster Kunde. Im Übrigen sind sie das bis heute. Keiner konnte ahnen, was aus dem Satz: „Dann machen sie es doch selbst!“ entstehen könnte.

100 % Bio – Es könnte auch lauten: Warum tue ich mir das an?

Die Wahrheit ist:

  • Die Auswahl der Lieferanten ist begrenzt.
  • Da ich sehr darauf achte Lebensmittel zu verwenden die aus der Region kommen, ist es gerade im Winter schwierig meiner Linie treu zu bleiben.
  • Es gibt keine festgelegten Größen der Produkte: Das Obst und Gemüse ist mal groß, mal klein und unsere Lieferungen sind immer kleine Überraschungen. Reicht es oder reicht es nicht? Reicht es nicht, ist es ein Drahtseilakt die Ware zu beschaffen.
  • Biobauern denken anders. Man gewinnt den Eindruck, sie denken zunächst oder vielmehr ausschließlich an Ihre Ware und erst viel später dann an die Vermarktung. Ist die Ware nicht 100 % perfekt und braucht noch exakt drei Stunden Sonne, dann ist das eben so!

Um darauf zurückzukommen: Warum?

Klare Antwort: aus Leidenschaft und Liebe zu den Nahrungsmitteln und aus Gründen der Nachhaltigkeit.

Wichtig ist für mich die Wertschätzung und der Respekt gegenüber der Arbeit der Biobauern. Vor allem aber gegenüber den Tieren. Sie verdienen Respekt und eine artgerechte Haltung. Ob Tier oder Gemüse ist es für mich unabdingbar zu wissen, woher meine Ware kommt, wie sie behandelt wurde und dass bei der Verarbeitung ein möglichst kurzer Weg zurückgelegt wurde.

Als Essenslieferant für Kinder steht man heute vor der großen Herausforderung für eine ausgewogene Ernährung zu sorgen. Die Lebensmittelindustrie macht das Kochen durch Fertigprodukte sehr einfach und wir werden auf einen „Geschmack getrimmt“. Die Kinder könnten die Vorstellung bekommen, der Apfel käme aus dem Supermarkt und die Erbsen wüchsen in der Dose. Selbstverständlich ist das ein wenig übertrieben, bringt die Sache aber auf den Punkt.

Wir kochen mit Leidenschaft und Liebe. Ob es um das Schälen von Gemüse und Obst oder das Verarbeiten von Kartoffeln zu Kartoffelbrei geht – wir arbeiten mit Hingabe und hoffen, dass unsere kleinen Kunden das schmecken. Unsere Lebensabläufe haben sich heute in dieser schnelllebigen Zeit geändert und die Kinder essen häufig außer Haus. Wir wünschen uns, ein Stückchen dazu beitragen zu können, dass die Kinder sich in den Einrichtungen „zu Hause“ fühlen.

Die positiven Rückmeldungen aus den Einrichtungen zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Jeder Tag ist eine Herausforderung und wir freuen uns auch weiterhin darauf.

Ihre Vera Hausen-Ax und das gesamte Team

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